Schulhaus und Küsterhaus

Plate

Das Doppelgebäude von Küster- und Schulhaus wurde 2015 von einem kleinen Hausforscherteam der IGB genauer untersucht, während und weil das Küsterhaus abgerissen wurde. Es stand nicht unter Denkmalschutz und stellte sich auch wegen zahlloser Umbauten als nicht erhaltenswert heraus. In den Lehmputz der ältesten Wand war das Jahr 1724 geritzt, welches von den Hausforschern plausibel als Baujahr angenommen wird. Allerdings gibt es in der Literatur Hinweise auf ein Baujahr 1629 für das Küsterhaus. Es mag also 1724 eine Wand ersetzt worden sein und alles andere später.

Das direkt angebaute Gebäude wird „Altes Schulhaus“ genannt und steht unter Denkmalschutz. Zu der ungewöhnlichen Architektur (quadratischer Grundriss, zweigeschossig) gibt es in der Region kein vergleichbares Objekt. Es wirkt eher wie ein Speicher. Aber der Standort passt nicht für ein Speicherhaus, jedoch perfekt für ein Schulhaus.

Die Geschichtswerkstatt Wendland hat für ihren Vortrag zur Geschichte der Schulen im Wendland das Gebäude in Plate lediglich am Rande als bemerkenswertes Schulhaus behandelt. Deshalb wurde nur Sekundärliteratur verwendet. Die Original-Archivalien konnten aus zeitlichen Gründen nicht ermittelt und eingesehen werden.
Zu den in der Literatur zitierten Aufzeichnungen des Anton Detlev von Plato heißt es „Hausbuch, aufgeschrieben 1657 bis 1665“ und an anderer Stelle „Familiengeschichte von 1670“.
Aus dieser Schrift wird der Satz zitiert:
.... daß „neulich auch eine Schule vor die Baurkinder erbauet worden.“
Die dendrochronologische Untersuchung ergab als Baujahr 1669.
Wenn der zitierte Satz 1670 aufgeschrieben wurde, passt das zusammen.
Das Gebäude ist somit datiert und hinreichend als Schulhaus anzusehen.

Es gab schon vorher Schulunterricht in Plate. Irritierende Hinweise in der Literatur, die auf ein Schulhaus von 1629 zielen, lassen bei genauerem Hinsehen offen, ob es ein separates Schulgebäude gab oder lediglich eine Einrichtung / Institution Schule (Reiheschule oder Unterricht im Küsterhaus). So schreibt Pastor Wörner im Jahr 1900:
„Im Jahre 1629 findet durch den Zimmermann Jochim Maneke ein Neubau des Küsterhauses statt …. Ohne Zweifel ist im selben Jahre die Schule zu Plate eingerichtet, und diese Gründung mit ein Grund jenes Neubaues gewesen; denn in einer anderen Notiz der Rechnung vom Jahre 1629 wird die Schule zu Plate die „Neue Schule derer zu Plathe“ genannt,
Autor/-in:  Ernst  Stock
Quelle:  Inge  Pehlke
Archiv-ID: 12867
Kommentare
Burghard 17.11.2024
Ich habe eine kurze Zusammenfassung von umfangreichen Unterlagen zu diesem ungewöhnlichen Ensemble an dieses Foto angehängt um die Fragen an dem anderen Foto zu beantworten.
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