Lüchow
Walther Hennings war Rechtsanwalt und Notar in Lüchow, sowie Geschäftsführer der "Heimat - Baugenossenschaft". Er war Begründer und Leiter des "Verein für Naturkunde Lüchow". Gegenüber der St. Agnes Kirche in der Dannenberger Straße steht die ihm gewidmete "Walther Hennings Eiche".
Am 23. Oktober 1968 verstarb er im 73. Lebensjahr.
Die EJZ veröffentlicht am 26.10.1968 einen Nachruf, geschrieben von Kurt Schmidt (tt):
"Ein nobler Mensch und Anwalt
In memoriam Walther Hennings - Seine Liebe galt dem Leben in der Natur
Lüchow. Der Senior der Lüchower Rechtsanwälte Walther Hennings, der im Alter von 72 Jahren gestorben ist, war nicht nur ein guter Advokat der Menschen, sondern auch ein leidenschaftlicher Anwalt der Pflanzen- und Tierwelt. Wenn es galt, die Natur vor Übergriffen der Menschen zu schützen, erhob Rechtsanwalt Hennings seine Stimme. Um die Erhaltung der heimischen Fauna und Flora hat er unermüdlich gekämpft. Er hing mit ganzem Herzen an den Schönheiten der Natur, an der vielfältigen Landschaft dieses Kreises, und es konnte ihn schier zur Verzweiflung bringen, wenn er mit ansehen mußte, wie die alles regulierenwollende Technik den natürlichen Kreislauf behinderte und sich immer störender auf das Wachsen und Werden in der freien Natur auswirkte. Seine besondere Liebe galt den Vögeln, deren Lebensraum gleichfalls von Jahr zu Jahr eingeengt wird. Er war ein geschätzter Experte auf dem Gebiet der Vogelkunde und ein aufrechter Streiter für die Belange seiner gefiederten Freunde.
Der Lüchower Naturkundeverein ist sein Werk. Hennings gründete ihn vor Jahren und baute ihn im Laufe der Zeit zu einem bedeutenden Faktor im Kulturleben Lüchows aus. Er organisierte viele lehrreiche wie interessante Vortragsabende mit namhaften Referenten und bereitete dadurch zahlreichen Freunden des Naturkundevereins wertvolle Stunden.
Rechtsanwalt Hennings hatte einen ausgeprägten Sinn für das Allgemeinwohl. So zählte er auch zu denjenigen, die für die Aktivierung des sozialen Wohnungsbaues in Lüchow wirkten. Über ein Jahrzehnt hat er als Geschäftsführer der Bau- und Siedlungsgenossenschaft „Heimat“ segensreich gearbeitet und geholfen, die Wohnungsnot zu lindem und ausreichenden Wohnraum für viele Familien zu schaffen. In den letzten Jahren sah er seine Haupttätigkeit in der Betreuung der Baugenossenschaft und ihrer Mitglieder. Diesem gemeinnützigen Unternehmen opferte er seine ganze Kraft.
Hennings war ein nobler und gewissenhafter Anwalt des Rechts, ein gerechter Mann. Winkelzüge waren ihm ein Greuel; er liebte den geraden Weg, das offene Wort. Jede Zusammenarbeit mit ihm war wohltuend und ersprießlich. Obwohl auch sein Leben von harten Schlägen nicht bewahrt blieb, haderte er nicht mit dem Schicksal. „Die Welt ist schön, die Jahre zählen nicht“, rief er an seinem 70. Geburtstag seinen Gästen zu. Er verstand es, sich vom Alltag zu lösen und sich von Herzen zu freuen. Nun hat dieses frohe Herz aufgehört zu schlagen. Alle, die den bescheidenen, großartigen Menschen Walther Hennings kannten, werden ihn nicht vergessen." tt
Herkunft:
Joachim
Schulz
Quelle:
Torsten
Schoepe
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