Lüchow
Datum: 11. August 1985
Zeitraum: 1981 - 1990
Einige Zeitungsauschnitte aus der EJZ haben uns einen kleinen Blick auf das vielseitige Leben des Lüchower Elektromeisters gestattet.
Am 1. Oktober 1955 gratuliert die EJZ Karl Tribiahn zum 30-jährigen Firmenjubiläum. Der Firmensitz befindet sich 1925 zunächst in der Karl-Schulz-Straße 4. Die erste Anzeige wird am 26. November 1925 von Carl Schultz sen. als Installationsgeschäft geschaltet. (siehe auch ID 56137)
1957 wird er als Mitglied im erweiterten Vorstand des Vereins für Naturkunde bestätigt. Im selben Jahr erringt er auf Ausstellungen mehrere höchste Auszeichnungen für seine Foxterrierhündin "Chicky v. Wendland".
Karl Tribiahn (* 13. April 1904) fängt um 1955 an, in Lüchow und Umgebung auf Diafilm zu fotografieren. Eine Anzeige in der Zeitung vom 13. Juni 1963 kann in dem Zusammenhang als Anekdote gewertet werden und passt zu einigen Aufnahmen, die wir hier im Archiv von ihm finden:
"Auf dem Weg Lüchow - Gühlitz Fotoobjektiv Tessar 30185 verloren. Gegen Belohnung abzugeben bei Karl Tribiahn, Lüchow, Drawehner Straße 3."
Ob er es wieder zurück erhielt, ist nicht bekannt, aber er hat glücklicherweise weiter fotografiert.
1983 präsentiert er in einem Diavortrag seine Aufnahmen der Lüchower 800-Jahrfeier aus dem Jahr 1958 und 1986 zeigt er seine Fotos von der 1000-Jahrfeier des Fleckens Clenze, aufgenommen 1956.
Am 12. Juli 1990 verstirbt er im Alter von 86 Jahren.
Karl Tribiahn engagierte sich von Beginn an für die Bürgerinitiative Umweltschutz, die ihm in einer Traueranzeige nochmal dafür dankt:
"Wir nehmen Abschied von Karl Tribiahn. Du warst von Anfang an mit dabei im Kampf für das Leben. Du hast uns in deinem Laden für das BI-Büro eine Heimat eingerichtet. Ach, könnten wir Dir noch einmal danke schön sagen. Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg"
Die Nachkommen von Karl Tribiahn, die Familien Hänsch und Lübkert, haben seinen fotografischen Nachlaß zur Veröffentlichung im Wendland-Archiv zur Verfügung gestellt. Zu Lüchow, den umliegenden Dörfern mit ihren Fachwerkhäusern und auch einigen Mühlen gibt es tolle Aufnahmen und eben in Farbe, was für die Zeit, in der sie entstanden sind, schon eher die Ausnahme ist. Es sind auch viele Aufnahmen von Pflanzen dabei, die wir hier allerdings nicht veröffentlichen werden. Sie sind aber der Beleg für seine intensive Beschäftigung mit der Natur. Seine Fotos zur Anti-Atom-Thematik wurden an das Gorleben-Archiv übergeben.
Wir bedanken uns, dass die tollen Aufnahmen von historischem Wert dadurch erhalten und der Öffentlichkeit verfügbar gemacht werden konnten. Vielen Dank auch an Wolfgang Müller, Lüchow, für die Mithilfe bei der Digitalisierung von über 500 Dias, die wir aus dem großen Fundus ausgewählt haben. Bei etlichen Aufnahmen ist der Aufnahmeort noch nicht bekannt und wir bitten, uns bei der Lokalisierung über die Kommentarfunktion zu unterstützen.
Autor/-in:
Otto
Kiehn
Portrait
Archiv-ID: 56591