Eine Grenzmauer in der Burgstraße

Lüchow
Burgstraße
Datum: 17. Juni 1968
Zeitraum: 1961 - 1970

In der EJZ vom 18. Juni 1968 erschien ein ganzseitiger Bericht, von dem hier nur der



Einleitungstext wiedergegeben wird.

"Eine Mauer für die Freiheit!
Jugendring demonstrierte mit Straßensperre in Lüchow - Diskussion um 17. Juni

Lüchow. In der Nacht zum 17. Juni bauten 10 Mitglieder des Kreisjugendringes Lüchow-Dannenberg in der Lüchower Burgstraße eine Mauer nach Ostberliner Vorbild. Hinter der mit Stacheldraht und Plakaten mit Aufschriften wie „Nicht nur reden, sondern auch handeln“ und „Wo bleiben unsere Initiativen?“ versehenen Betonmauersperre hatten sie einen Wachturm aufgestellt und darauf eine Schaufensterpuppe in der Uniform der sowjetzonalen Grenztruppe mit umgehängtem Gewehr postiert. An die zahlreichen Ausflügler und an die Bevölkerung, die das schöne Wetter ausnutzten, um ins Grüne zu fahren, war das Flugblatt „Die Wiedervereinigung findet nicht im Grünen statt“ gerichtet.

Gestern abend gegen 18 Uhr bauten die jungen Leute die „Lüchower Mauer“, die in Stadt und Land großes Aufsehen erregt hatte, wieder ab. Weder Autos noch Fußgänger konnten am 17. Juni die Burgstraße passieren, die Mauer war lückenlos von Haus zu Haus quer über die Straße gezogen worden."

Siehe auch Archivnr. 22053



Frage an die "alten" Lüchower: Hat evtl. noch jemand das erwähnte Flugblatt abgeheftet und könnte es zum Zwecke der Reproduktion leihweise zur Verfügung stellen?
Autor/-in:  Albrecht  Hettig
Quelle:  Albrecht  Hettig
Archiv-ID: 58503
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