Angeschwemmte Tretminen

An der Elbe
Datum: 23. Dezember 1974
Zeitraum: 1971 - 1980

RiEr kommentierte am 21.02.2015
Angeschwemmte Mine Typ PMP 71.

ER kommentierte am 05.06.2016
Die erste von mehreren Minen Typ PMP71 wurde am 22. Dezember 1974 von einem Jagdaufseher gefunden. Bis zum 7. Januar 1975 wurden insgesamt 9 Minen des vorgenannten Typs im Bereich aufgefunden.

Die EJZ berichtet am 24.12.1974:

Minen gefährden Seegeniederung
Spezialtrupp sprengte fünf Minen — Deichvorland an der Seege gesperrt

Gartow. Die durch das Hochwasser in der Seegeniederung südlich von Kapern angeschwemmten fünf Minen aus den Grenzsicherungsanlagen der DDR sind gestern zwischen 12.45 und 13.05 Uhr von einem Spezialtrupp aus Hannover gesprengt worden. DDR-Behörden hatten auf eine Mitteilung westlicher Stellen vom Sonntag hin gestern vorgeschlagen, die Minen durch DDR-Spezialisten am Fundort sprengen zu lassen. Da der Grenzverlauf in diesem Raum mit über Tausend derartigen Sprengkörpern vermint ist, wird befürchtet, daß noch weitere Minen angeschwemmt worden sind. Deshalb wurde das gesamte Deichvorland an der Seege gesperrt. Es darf weder betreten noch befahren werden. Da sich die neuartigen Plastikminen nicht orten lassen, ist ein Auffinden äußerst schwierig. Die größte Gefahr geht von angeschwemmten Minen südlich Kapern, im Seegerückstaubereich und im Gartower Überschwemmgebiet aus. Zoll und BGS haben den Gefahrenbereich mit weißem Trassierband kenntlich gemacht. Weiterhin wurden gestern nachmittag vom BGS und vom Wasser- und Schiffahrtsamt vor der Gartower Brücke und an der Seegemündung Vorrichtungen angebracht, die ein Abtreiben der schwimmfähigen Minen beim Rückgang des Hochwassers verhindern sollen. Beim Auffinden von Minen soll sofort die Polizei oder der Zoll benachrichtigt werden. (H-H. Müller)

Bildunterschrift:

DIESE SCHWARZE DRUCKMINE war eine der fünf, die gestern mittag gesprengt wurden. Die Sprengkörper sind 11,5 Zentimeter hoch, haben am Boden einen Durchmesser von 17 cm und am Deckel einen von 20 cm.

EJZ vom 27.12.1974:

DDR-Minen auch zu Weihnachten
BGS sprengte gestern zwei Tellerminen an der Königsbrücke — Weiter Gefahr!

Gartow. Gestern um 11.17 Uhr wurde die am ersten Weihnachtstag von einer BGS-Streife 300 m westlich der Königsbrücke bei Kapern in einem Waldstück aufgefundene DDR-Tellermine durch den Bundesgrenzschutz gesprengt. Kurz vorher wurde eine vom Leiter des Zollkommissariats Gartow etwas mehr westlich entdeckte DDR-Tretmine durch BGS-Männer gezündet. Nachdem am vorigen Sonntag an der Zonengrenze zwischen Kapern und Gummern fünf durch Hochwasser aus der DDR angeschwemmte Tellerminen entdeckt und am Montag unschädlich gemacht wurden, sind dies die 6. und 7. DDR-Tellermine, die in diesem Abschnitt des Bundesgebietes in die Luft flogen.

EJZ vom 28.12.1974:

Die achte DDR-Tellermine

Gartow. Gestern um 9.45 Uhr wurde von einer Zollstreife 500 m westlich der Königsbrücke die achte angeschwemmte DDR-Tellermine in diesem Bereich entdeckt. Die Fundstelle liegt 1,7 km südöstlich von Kapern. Die Mine wurde durch den Bundesgrenzschutz gesprengt,
Autor/-in:  Hans-Hermann  Müller
Quelle:  Hans-Hermann  Müller
Nutzungsrechte: Alle Rechte an dieser Aufnahme liegen bei dem Autor Hans-Hermann Müller, ehemaliger Chefredakteur der Elbe-Jeetzel-Zeitung. Jegliche Veröffentlichung nur mit schriftlicher Genehmigung. Anfragen über den Kontakt des Wendland-Archivs unter torsten@schoepe.de.
Hochwasser • Innerdeutsche Grenze
Archiv-ID: 20952
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