"Baurschmidt´s Tod"

Lüchow
Datum: 1865
Zeitraum: 1800 - 1899

Druck eines "Nachrufes" zum Tod des Lüchower Archidiakonus an St. Johannis, C. G. W. Baurschmidt, am 21. Dezember 1864 von Emilie Heinrichs. Der Druck wurde in Lüchow von der A. Saur´schen Buchhandlung vertrieben, hier ein Exemplar der 2. Auflage.

Der Text lautet:

Es war eine Zeit, eine böse Zeit, als es finster sollt' werden im Lande,
Und sie mit der Zwietracht giftigem Zahn zerrissen die heiligsten Bande.
Die alte Eule der Finsterniß, sie schwang die unheimlichen Flügel,
Und des Pfaffenthums kecker Uebermuth zog straffer die eisernen Zügel.
Sie durften es wagen, so wähnten sie, die Geister in Fesseln zu schlagen,
Wo waren die Männer, die freien all', erfüllte sie Zittern und Zagen? —
Da tönte ein kühnes, ein mächtiges Halt der verwegenen Hydra entgegen,
Und das Wort, es zündete wie ein Blitz, es rüttelte auf die Trägen.
O Volk, was hat er für Dich gethan, der edle, hochherzige Streiter!
Er setzte sein Leben zum Opfer ein, so siegesmuthig und heiter;
Vorbei, vorbei ! sein Kampf ist aus, doch uns ist sein Erbtheil geblieben,
Ein großes Erbtheil, das in den Kampf und in den Tod ihn getrieben.
Ruh' ihm, er liegt jetzt starr und bleich in seiner stillen Kammer;
Ruh' ihm, kein Haß erreicht ihn mehr, kein Weh' und kein irdischer Jammer.
O Volk, Dir starb ein edler Freund, hoch halte sein Angedenken,
Steh' auf der Wacht! dies ist sein Ruf, wenn sie in die Gruft ihn senken.


Zu 'Archidiakon' siehe Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Archidiakon_(evangelische_Kirchen)
Herkunft:    Wendländischer Geschichts- und Altertumsverein
Quelle:  Torsten  Schoepe
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Archiv-ID: 57792
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